Geschichte
Das Gebäude, in dem sich heute das Hesse Museum Gaienhofen befindet, ist ein ehemaliges Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert. Das nebenan stehende Fachwerkhaus gehört ebenfalls zum Museumskomplex.
Das Haupthaus wurde 1868 zum Schul- und Rathaus der Gemeinde umgebaut. Im Untergeschoss befanden sich zwei Klassenzimmer, darüber die Lehrerwohnung, zu der auch Stallungen und Scheuer gehörten. Das Rathaus hatte in einem kleinen Anbau am rückwärtigen Gebäudeteil Platz gefunden. Noch immer erinnern ein alter vergitterter Ofen, sowie ein mit Gittern versehenes Fenster an die einstige Arrestzelle, die Bestandteil des Bürgermeisteramtes war.
1985
Gemeinderatsbeschluss über den Umbau des ehemaligen Schul- und Rathauses zum Museum
1988
Eröffnung des Höri-Museums durch den damaligen Bürgermeister und Initiator Helmut Hensler. Neben einer Ausstellung mit Werken der "Höri-Künstler" im Erdgeschoss, wird im Obergeschoss eine Ausstellung über "Hermann Hesses Jahre in Gaienhofen" gezeigt, eingerichtet durch Thomas Scheuffelen, damaliger Leiter der Arbeitsstelle für Literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden Württemberg.
1993
Das 1. Wohnhaus des Dichters und Nobelpreisträgers Hermann Hesse wird von der Gemeinde Gaienhofen gekauft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
1995
Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Helmut Hensler kommt der Schreibtisch des Dichters Hermann Hesse als Dauerleihgabe aus dem Schweizerischen Literaturarchiv Bern und wird im ehemaligen Arbeitszimmer Hesses wieder aufgestellt. Das einstige Wohnhaus Hesses wird dem Museum angegliedert und in Hermann-Hesse-Höri-Museum umbenannt.
2004
Im Juni wird die neue Museumsabteilung "Literaturlandschaft Höri" eröffnet. Gegenstand dieser inhaltlichen Erweiterung ist die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstehende Schriftsteller- und Verlegerszene auf der Halbinsel Höri, die im Haus bisher, abgesehen von der Präsentation "Hermann Hesse in Gaienhofen" und der einen oder anderen temporär begrenzten Sonderausstellung, nicht präsent war. Die inhaltliche Erweiterung und Konzeption erfolgt in Zusammenarbeit von Museumsleitung, Dr. Thomas Scheuffelen von der Arbeitsstelle für Literarische Museen, Archive und Gedenkstätten Marbach a.N., sowie Manfred Bosch, Autor und Herausgeber. Die Ausstellungsgestaltung übernimmt das Atelier Hoch für Visuelle Kommunikation, Baltmannsweiler.
2013
Im Oktober startet die Kooperation zwischen der Gemeinde und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz zur Neugestaltung der Ausstellung über Hesses Zeit in Gaienhofen, die nun im 1. Wohnhaus Hesses eingerichtet werden soll. Dieses 1. Wohnhaus kam 1993 in den Besitz der Gemeinde. Von da an verteilte sich die Hesse-Ausstellung auf zwei Häuser. Diese unübersichtliche Situation galt es zu beenden und eine optimale Besucherführung zu erreichen. Die mehr als 20 Jahre alte Ausstellung musste außerdem dringend den neuen Sehgewohnheiten und neuen Erkenntnissen angepasst werden, denn die Standards für moderne Literaturausstellungen haben sich verändert. Unter der Leitung der Professoren Eberhard Schlag (Architektur) und Brian Switzer (Kommunikationsdesign) konzipieren Studierende dieser Fachrichtungen im Rahmen eines Masterprojekts vier Ausstellungsentwürfe.
2014
Der Entwurf der Wettbewerbssieger wird nach Beschluss durch den Gemeinderat und unter Förderung durch die Arbeitsstelle für Literarische Museen (Alim) Baden-Württembergs ab Juli umgesetzt. Gestaltung und Ausstellungsarchitektur übernahmen Studierende der Studiengänge Kommunikationsdesign(Elisa Iorio, Sandrine Mause, Alfonso Patermo) und Architektur (Haydar Dalci, Jürgen Oswald) an der HTWG Konstanz. Kuratiert wurde die Ausstellung von Ute Hübner (Hesse Museum Gaienhofen) und Thomas Schmidt (Arbeitsstelle für Literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg).
2015
Im Juni wird die neue Dauerausstellung: "Gaienhofener Umwege. Hermann Hesse und sein 1. Haus" eröffnet.