Ilse Schneider-Lengyel. Fotografin, Ethnologin, Dichterin

20.3.-19.7.2022

Das Hesse Museum Gaienhofen startet die Kultursaison 2022 am 20. März mit der Ausstellung "Ilse Schneider-Lengyel. Fotografin, Ethnologin, Dichterin". Zur Vernissage am 20. März, 11 Uhr sprechen Dr. Ute Hübner und Siegmund Kopitzki. Die Einführung hält Prof. Dr. Peter Braun (Kurator der Ausstellung), es liest Heinke Hartmann. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch das vielschichtige Werk der Fotografin, Ethnologin und Dichterin Ilse Schneider-Lengyel (1903-1972). Ausgestellt werden größtenteils noch unveröffentlichte Fotoarbeiten aus dem Nachlass. Spezialisiert auf die Reproduktionsfotografie hat sie an vielen Bildbänden gearbeitet - über Masken, altamerikanische Plastiken und Puppen, aber auch über Michelangelo und Rodin. Dabei setzte sie die aufgenommenen Statuen und Plastiken, von der Moderne geprägt, mit einem Sinn für das Fragmentarische in Licht und Schatten. Zugleich bewies sie ein Gespür für die Materialität der Objekte, für das Rissige und Poröse ihrer Oberflächen. Ergänzend stellen Entwürfe und Manuskripte, Notizen und Briefe auch die Publizistin und Schriftstellerin Ilse Schneider-Lengyel vor, die ihre Inspiration immer wieder aus einem fundierten ethnologischen Wissen über indigene Kulturen schöpfte. Die verschiedenen Arbeiten und Materialien zeichnen das Porträt einer Künstlerin, die, wie nur wenige in Deutschland, Avantgarde und Ethnologie miteinander verbunden haben. Ihr künstlerisches Credo formulierte Ilse Schneider-Lengyel in einem Brief an Arno Schmidt vom 31. März 1958: "Die Naturvölker mit ihrem Götter-Dämonenbegriff sind mir näher; der tierische Ernst fällt weg; zwischen Kult und Opfer: die kleine Spanne S p i e l bleibt." Die Ausstellung der Literarischen Gesellschaft Forum Allmende wird kuratiert von Peter Braun und Oswald Burger in Zusammenarbeit mit dem Hesse Museum Gaienhofen