St. Georgskapelle Tengen
Kleine barockisierte Saalkirche
Beschreibung
Die St. Georgskapelle in Tengen wurde 1361 erstmals urkundlich erwähnt, sie liegt im Stadtteil Hinterburg, also „hinter der Burg“, etwas unterhalb der heutigen Straße, die um die eigentliche Altstadt herumführt. Bauzeitlich muss man sich eine rechteckige Saalkirche ohne Unterteilung in Langhaus und Chor vorstellen. Den oberen Abschluss des Saales bildete eine freigespannte Balkendecke mit einer einfachen Bretterverkleidung.
In einer ersten großen Umbauphase, die durch Umbauten im Dach in der Zeit um 1562 datiert werden kann, wird der Kirchenraum mit einem Chorbogen in Chor und Langhaus unterteilt.
Bestimmend für die Gestaltung des Kirchenraumes ist erst wieder die Umgestaltung im Barock. Das Langhaus wird mit Rundbogenfenstern geöffnet und ist nun erstmals hell belichtet. Der Kirchenraum wird neu mit den heute noch erhaltenen Altären ausgestattet und vor der Westwand wird eine Empore eingebaut. Als Abschluss von Chor und Langhaus werden Stuckdecken eingezogen.
Eine letzte große Baumaßnahme wird mit dem Anbau der Sakristei um 1909 oder um 1929/30 und dem Neuverputz der Außenfassaden realisiert. Um 1962 erlebte die Kapelle nochmals eine Renovierung. Im Jahr 2012 wurde sie das letzte Mal u.a. mit viel ehrenamtlichen Einsatz saniert und denkmalpflegerisch untersucht.
Kurioses
Unerklärlich bleiben die Brandrötungen, die auf Steinen und Fugenputz des Westgiebels unter einem groben Kellenwurfputzes zu finden sind. Das Brandereignis, das zu diesen Rötungen geführt haben könnte, lag vor dem Einbau des Dachwerkes 1325/1326, da am Dachstuhl keine Brandspuren zu finden sind. Möglicherweise gab es einen Brand innerhalb der noch nicht fertig gestellten Kapelle, der sich lediglich auf die Westseite konzentrierte (z.B. ein Abbrand eines Gerüstes oder ähnliches).
Kontakt
Adresse
Hinterburg 4
78250 Tengen