Konzeption Hesse Dauerausstellung

Konzeption

Vom Bauernhaus zum Museum

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Das Hesse Museum Gaienhofen besteht aus zwei Häusern. Im Haupthaus konzentriert sich das Museum mit seiner Sammlung auf die Kunst- und Literaturlandschaft der Bodenseehalbinsel Höri. Im nebenan liegenden Hesse-Haus, der ersten Wohnstätte des Dichters wird am authentischen Ort die Ausstellung "Gaienhofener Umwege. Hermann Hesse und sein 1. Haus" gezeigt. Das Hesse Museum mit seiner überregional bedeutenden "Gedenkstätte" für den Schriftsteller Hermann Hesse, prominenter Bewohner von Gaienhofen in den Jahren 1904 bis 1912, bildet einen wichtigen Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher.

Ort der Vermittlung

Die drei Ausstellungsbereiche des Museums – "Hermann Hesse" sowie die "Literatur- und die Künstlerlandschaft der Höri", zeigen vielfältige Zusammenhänge, aber auch Querbezüge innerhalb der literarischen und künstlerischen Prozesse sowie Belebungen in dieser Region. So versteht sich das Museum als ein Ort der lebendigen Vermittlung, an dem Kunst und Literatur zum Bildungsprogramm von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden kann. Lebendige Museen müssen offen sein für Veränderung, um den Zugang zu den Besuchern nicht zu verlieren. Sie müssen eine zeitgemäße Sprache der Vermittlung von Vergangenheit finden und zukunftsorientiert sein. Die Anforderungen und Aufgaben von Museen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Als öffentlich geförderte Einrichtungen der Bildung, der kulturellen Vermittlung und des kritischen Diskurses, aber auch als Orte der Unterhaltung und der Freizeitgestaltung müssen sich viele Museen neu ausrichten und ihre Leitbilder an diese Entwicklungen anpassen - ohne dabei ihre traditionellen Aufgaben des Sammelns, Forschens und Bewahrens zu vernachlässigen.

Neugestaltung

Im Oktober 2013 startete eine Kooperation zwischen der Gemeinde Gaienhofen und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz zur Neugestaltung der Ausstellung über Hesses Zeit in Gaienhofen. Unter der Leitung der Professoren Eberhard Schlag (Architektur) und Brian Switzer (Kommunikationsdesign) konzipierten Studierende dieser Fachrichtungen im Rahmen eines Masterprojekts vier Ausstellungsentwürfe. Der Entwurf der Wettbewerbssieger wurde 2014 nach Beschluss durch den Gemeinderat und unter Förderung durch die Arbeitsstelle für Literarische Museen (Alim) Baden-Württembergs ab Juli umgesetzt. Gestaltung und Ausstellungsarchitektur übernahmen Studierende der Studiengänge Kommunikationsdesign(Elisa Iorio, Sandrine Mause, Alfonso Patermo ) und Architektur (Haydar Dalci, Jürgen Oswald) an der HTWG Konstanz. Kuratiert wurde die Ausstellung von Ute Hübner (Hesse Museum Gaienhofen) und Thomas Schmidt (Arbeitsstelle für Literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg). Der Siegerentwurf zeigt insgesamt einen starken Fokus auf Hesses Lebensumstände der anfänglichen Gaienhofener Jahre. Er bringt die Dinge am historischen Ort zusammen, mit gestalterischen Schwerpunkten - besonders was das ehemalige Arbeitszimmer des Dichters angeht - in einer modernen, innovativen Ästhetik und zurückhaltend medial begleitet.

Was erwartet den Besucher?

Die neue Ausstellung bietet als Auftakt einen Blick auf den jungen Autor Hesse, der vor seinem Umzug nach Gaienhofen ein unstetes Leben an verschiedenen Orten geführt hat. So wird im ersten Raum sein Lebensweg zum Bodensee geografisch verortet. Danach erklärt sich auch der Ausstellungstitel "Gaienhofener Umwege. Hermann Hesse und sein 1. Haus". Es folgt ein weiterer Raum, der die für Hesse, aber auch für seine Frau Maria, folgenreiche Entscheidung verdeutlicht, für einen neuen Lebensabschnitt auf die damals noch sehr abgelegene Höri zu ziehen. Die anschließenden einstigen Lebens- und Arbeitsräume des Dichters werden in der Ausstellungskonzeption zu einer Art Bühne, auf der die inneren und äußeren Konflikte Hesses inszeniert werden. Im Obergeschoss steht dann der Schriftsteller im Mittelpunkt mit einem ganz besonderen Akzent auf dem Arbeitszimmer, das als Blackbox ins Zentrum der Ausstellung rückt, zusammen mit dem Schreibtisch des Dichters, den er sich für diesen Raum eigens hat anfertigen lassen und der 1995 als Dauerleihgabe vom Schweizerischen Literaturarchiv ins Dichterhaus zurückkam. Der Besucher trifft in den neu gestalteten Räumen auf eine zeitgemäße Literaturausstellung, die diese thematischen Schwerpunkte anhand von ausgesuchten Exponaten veranschaulicht und erfahrbar macht.

Highlights Raumgestaltung

Bildergalerie

Die Präsentation vermittelt einen Einblick über den Zustand vor und nach der Umgestaltung mit Fotos von Chris Korner, DLA Marbach.

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